Das Elektrolyt Kalium ist mitverantwortlich für den Informationsfluss im Körper. Es sorgt dafür, dass die Informationen transportiert werden, wann welcher Muskel angespannt oder entspannt sein soll – das schließt auch den Herzmuskel ein. Ein funktionierendes Gleichgewicht ist entscheidend, sonst können gefährliche Herzrhythmusstörungen auftreten.
Elektrische Ladung, Informationsleitung, Muskulatur – was hat das alles mit der Nierenfunktion zu tun? Die Niere regelt unter anderem den Elektrolythaushalt, also die Konzentration von Kalium, Natrium, Phosphaten und vielen anderen Stoffen in unserem Körper. Im Falle des Kaliums wirkt sich ein Zuviel oder Zuwenig direkt auf die Fähigkeit der Zellen zur Informationsweiterleitung aus (Natrium-Kalium-Pumpe).
Eine lebenswichtige Grundfunktion ist ein gleichmäßiger Herzschlag, denn der Herzmuskel versorgt, wie eine Pumpe, alle Organe und das Gehirn mit Blut, Nährstoffen und Sauerstoff. Dies brauchen sie, um ihre jeweiligen Aufgaben im Körper zu erfüllen. Bei zu viel Kalium (Hyperkaliämie) oder zu wenig Kalium (Hypokaliämie) kann die elektrische Information im Körper gestört werden. Das stetige, rhythmische An- und Entspannen des Herzmuskels verliert dann seine Gleichmäßigkeit und es kann zu einer Störung der Blutversorgung der Organe kommen.
Eine Hyperkaliämie erkennen und behandeln
Eine Hyperkaliämie äußert sich häufig unspezifisch. So kann es vor allem im Mundbereich zu einem „komischen Kribbeln“ etwa auf der Zunge kommen. Auch Muskelzuckungen und Lähmungen sowie im schlimmsten Fall Herzrhythmusstörungen können Hinweise sein.
Der sicherste Weg ist aber eine regelmäßige Untersuchung bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Auf jeden Fall sollten Sie ab dem 35. Lebensjahr alle drei Jahre die Gesundheitsuntersuchung wahrnehmen. Ein hoher Kaliumwert kann auf eine Nierenerkrankung hinweisen. Aber: Die Messverfahren und erhobenen Werte der Partnerlabore unterscheiden sich häufig. Auch durch längeres Liegen der Blutprobe in der Praxis oder starkes Anziehen der Spritze bei der Blutabnahme kann der Kaliumwert erhöht sein. Sollten Ihre Ergebnisse auffällig sein, suchen Sie in jedem Fall zunächst das Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Oft müssen die Zusammenhänge zwischen den Werten tiefergehend und über einen längeren Zeitraum beleuchtet werden, um zu einer stimmigen Aussage zu gelangen. Sicherlich wird Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt im Zweifelsfall eine Nierenspezialistin (Nephrologin) bzw. einen Nierenspezialisten (Nephrologen) hinzuziehen. Durch spezielle Medikamente sowie gezieltere Steuerung vorhandener Medikamente kann der Kaliumhaushalt wieder ausgeglichen werden.