Beim Arztbesuch werden der obere Blutdruckwert (systolischer Druck) und der untere Blutdruckwert (diastolischer Druck) gemessen. Der obere Blutdruckwert wird erreicht, wenn sich das Herz zusammenzieht und das Blut dadurch vorwärtsgetrieben wird. Der untere Blutdruckwert ist der niedrigste Druck im Arteriensystem und entsteht, wenn das Herz sich entspannt und wieder gefüllt wird.
Bei der Angabe der Blutdruckwerte wird immer der obere vor dem unteren Blutdruckwert genannt, z. B. 140/90 mmHg. Der Blutdruck ist abhängig von Alter und Geschlecht und schwankt im Tagesverlauf. Im Allgemeinen wird bei Erwachsenen von Hochdruck gesprochen, wenn mehrere Blutdruckmessungen über 140/90 vorliegen.
Die Diagnose Hochdruck oder Hypertonie kann nie auf Grund einer einzelnen Messung gestellt werden, sondern muss durch wiederholte Messungen bestätigt werden. Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt kann dazu eine 24 Stunden Messung mit Hilfe eines tragbaren Gerätes anordnen. Ihr Blutdruck sollte mindestens einmal jährlich kontrolliert werden.
Wie wird Bluthochdruck behandelt?
In der Regel wird Hochdruck mit einer Kombination aus Lebensumstellung und Medikamenten behandelt. Bei wenigen Patientinnen und Patienten kann eine Operation helfen. Die Wahl der Behandlung hängt mit der Ursache und mit der Schwere des Hochdrucks zusammen.
Es gibt mehrere Arten von blutdrucksenkenden Medikamenten, die unterschiedlich wirken und meist kombiniert angewendet werden (Kombinationstherapie). Medikamente gegen Bluthochdruck können – wie andere Arzneimittel auch – zu Nebenwirkungen führen. Gerade weil der Hochdruck an sich oft nicht zu Beschwerden geführt hat, fällt es Patientinnen und Patienten schwer, die Therapie einzuhalten, wenn die Medikamente zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Besprechen Sie daher eventuelle Probleme immer mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt. Es ist gefährlich, die Medikamente ohne Rücksprache mit der Ärztin bzw. dem Arzt abzusetzen.
Wie hängen Hochdruck und Nierenerkrankungen zusammen?
Die meisten Nierenkrankheiten führen auch zu Hochdruck. Denn bei einer verringerten Nierenfunktion steigt meistens der Blutdruck an. Der Hochdruck führt dann häufig zu weiteren Nierenschäden. In den letzten Jahren hat man entdeckt, dass vor allem bei Patientinnen und Patienten mit zu viel Eiweiß im Urin die negative Auswirkung des Hochdrucks auf die Nierenfunktion besonders ausgeprägt ist. Um diesen Teufelskreis durchbrechen zu können, ist eine genaue Blutdruckeinstellung bei diesen Patientinnen und Patienten unbedingt erforderlich. Es wurde nachgewiesen, dass eine richtige Behandlung des Hochdrucks gerade bei Menschen mit einer stark eingeschränkten Nierenfunktion die Dialysepflicht um Jahre verzögern kann. Bei Hochdruck und eingeschränkter Nierenfunktion sollten Sie sich regelmäßig von Ihrer Hausärztin bzw. Ihrem Hausarzt in Zusammenarbeit mit einer Fachärztin bzw. einem Facharzt für Nierenerkrankungen (Nephrologin bzw. Nephrologen) untersuchen lassen, auch wenn keine Beschwerden vorhanden sind.