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Drei Fakten, die jeder über Nierenerkrankungen wissen sollte

Die Chronische Nierenerkrankung (CKD) ist ein unterschätztes Gesundheitsrisiko. Mindestens 5 Millionen Menschen in Deutschland sind erkrankt und die wenigsten wissen davon. In Zukunft hat CKD das Potential, zu einer noch größeren Belastung für die Menschen und das Gesundheitssystem zu werden.

Fakt 1 – CKD kommt weltweit häufiger vor als Diabetes, Krebs oder HIV
Weltweit sind 850 Millionen Menschen von CKD betroffen. Das sind mehr als doppelt so viele Erkrankte wie bei Diabetes (422 Millionen), ebenso ist ihre Anzahl erheblich höher als bei Krebs- und HIV-Patienten (42 bzw. 36,7 Millionen).

Fakt 2 – Dialyse ist kein Allheilmittel
Von den zahlreichen CKD-Betroffenen benötigen nur ca. 1 Prozent eine Nierenersatztherapie, das heißt eine Dialysebehandlung oder eine Nierentransplantation. Durch diese Therapieformen ist CKD aber nicht ungefährlicher als andere Erkrankungen. CKD ist ein ausschlaggebender Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Die Zahl der Patienten, die eine Nierenersatztherapie in Anspruch nehmen ist auch deshalb so gering, weil die meisten zuvor einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden.

Fakt 3 – Die Zahl der CKD- und Dialyse-Betroffenen wird wahrscheinlich ansteigen
Die aktuelle Zahl der Dialysepatienten ist relativ gering, da die am häufigsten betroffene Gruppe (Senioren 70+) den geburtenschwachen Kriegsgenerationen entsprang. Dieses Alter erreicht nun auch die Babyboomer-Generation (Geburtsjahr um 1950 +/- 10 Jahre). Bei gleichbleibendem Verhältnis der Dialysepflichtigkeit ist mit einem erheblichen Anstieg der Patientenzahlen zu rechnen.

→ Deshalb ist es notwendig, die Prävention und die Früherkennung von CKD zu verbessern!

Regelmäßige Untersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten wie der Check-up 35 der Krankenkassen sollte die Messung von Albumin im Urin sowie von Kreatinin im Blut beinhalten. Diese beiden Stoffe sind wichtige Indikatoren, die auf eine Chronische Nierenerkrankung hinweisen können.

Prävention bedeutet auch, Wissen über Nierenerkrankungen und ihre Konsequenzen in die Öffentlichkeit zu tragen: Erzählen Sie es Ihrer Familie, Ihren Freunden und Arbeitskollegen, teilen Sie es in den Social Media-Kanälen! Denn Dialysepflicht bezieht sich nicht nur auf ein Einzelschicksal, sondern ist auch eine kostenintensive Therapie über einen langen Zeitraum – Prävention und Früherkennung kommen somit auch der Gemeinschaft zugute.

Die Zahlen beziehen sich auf aktuelle Angaben der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN).

©2018 Deutsche Nierenstiftung.